Brotzession

Ablauf
Von einer Brücke werden Materialien wie Holz, begrünte Äste und Zeitungen auf die Bühne gelassen. DarstellerInnen mit einer Strumpfmaske auf dem Gesicht und roten Higheels nehmen die Bündel in Empfang und bauen daraus Nester. Brotlaiber werden in die Nester gelegt und brütende Darsteller hocken sich in die Nester. Eine Horde von Dieben klaut die Brote und zieht sich damit in eine dunkele Ecke des Raumes zurück. Sie höhlen die Brote aus und stecken sie sich wie Handschuhe an die Hände. Alle Darsteller marschieren gemeinsam in einer Prozession als Einheit die Rampen hinunter.

In den auf Hochglanz gebrachten Räumlichkeiten des BMW Museums, in den normalerweise Autos ausgestellt werden, ist das Naturmaterial ein Stilbruch. In Anlehnung an den Anlass- ein Modeschau- tragen die Darstellerinnen Higheels und körperbetonte Kleidung.

Konzept
Die Inszenierung beschäftigt sich mit Luxusgütern wie Autos und Mode im Kontrast zu überlebensnotwendigen Gütern. In welchen Misskredit bringt unserer Gesellschaft Menschen aus ärmeren Ländern, wenn sie Fahrzeuge und Kleidung dort produzieren lässt? Was investieren Konzerne wie BMW in die Aktualisierung ihres Fahrzeugdesigns und was in die dritte Welt? Erhöht der Transfer westlicher Standarte in Entwicklungsländer die Kriminalität dort und erhöht die Schere zwischen arm und reich?