Stein des Anstoße(n)s

Ablauf
Die Künstlerin erwartet ihre Gäste auf einer  Brachfläche des Kreativquartiers München.
Hier verband einst die Hessstraße die Viertel Schwabing und Neuhausen. Inzwischen haben sich hier wilde Pflanzen durch den Asphalt gebohrt.
Die Künstlerin, repräsentativ für den Nutzer des Kreativquartiers, trägt Arbeitshose, Mütze und Schuhe, die sie sich von KünstlerInnen des Geländes geliehen hat. Die Taschen sind gefüllt mit Arbeitsmaterialien wie Cutter, Kabelbinder, Schraubenzieher, Pflaster, Deo, Schere u.a. Sie kettet sich an einen Mühlstein und übergibt den Schlüssel einem Teilnehmer.
Während der Führung über das Gelände schleift sie den Stein hinter sich her. Die BesucherInnen helfen ihr dabei. Die Künstlerin führt zu Orten der Nutzeraktivitäten und erklärt das Kreativquartier „von unten“,  aus der Sicht der Nutzerinnen. Im Atelier der Künstlerin, das an vier Fenstern von Außen einsehbar ist(siehe auch: „Performance nothing to hide“)erhalten die Gäste ein belegtes Brot, das aus dem „Fairteiler“ von foodsharing stammt, also ein gerettetes Lebensmittel ist. Sie steigen durch den frischen Durchbruch im Atelier, der vom Teil des Geländes, das bereits seit Jahren von KünstlerInnen genutzt wird in den Teil, der erst seit neuestem für Kunst und Kultur erschlossen ist führt. Von hier aus wird der Durchbruch mit einer Flasche Sekt getauft.
 
Konzept
Es ist mühsam, ein Gelände, wie es das Kreativquartier in München darstellt, als NutzerIn mit zu entwickeln. Der Apparat der offiziellen Stellen ist zäh. Obwohl in München der Wille da ist, gemeinsam mit den NutzerInnen das Gelände zu bespielen, zu entwickeln stellen sich den NutzerInnen viele Hürden. So muss erst die Bestandsaufnahme publik gemacht werden, damit man weiß, welche Gebäude für was genutzt werden können. 
Das Gelände soll eine schwarze Null machen. Kreativwirtschaft soll verstärkt vertreten sein. AsylbewerberInnen brauchen Unterkünfte.
Der Stein kommt immer wieder ins Rollen, wenn die BesucherInnen helfen, ihn anzustoßen. Hilfe von außen, viel Kraft und Durchhaltevermögen benötigen die NutzerInnen. In ihrer steten, oft auch unkonventionellen Art finden sie Wege, das Quartier kreativ zu bespielen.