Species artist 2

Ablauf
Die Künstlerin sitzt in einem Käfig. Ihr Begleiter bezeichnet sich als Kunstschützer. Ihre Nacktheit bedeckt sie mit einer Decke, der Käfig ist mit Stroh ausgestreut. Ein Schild gibt nähren Aufschluss über die aussterbende Spezies „Künstlerin“.
Der Begleiter stellt den Käfig an mehreren Orten in der Stadt ab. Sofort sammeln sich Heerscharen von Menschen um Mann und Käfig. Nur wenige folgen der Aufforderung, die Künstlerin mit dem zu versehen, von dem sie glauben, es sei (über)lebensnotwenig für eine Künstlerin in Zeiten der Rezession. Das Publikum möchte wissen, warum die Frau in dem Käfig ist. Sie greifen den Künstlerinnenschützer an, eine Feministin versucht sogar, die Künstlerin zu befreien. Sie bakomt, hin und wieder Brot und Wasser zugesteckt. Jugendliche schütteln den Käfig und interessieren sich für ihre Nacktheit, ander versuchen vorsichtig sie zu streicheln.
 
Konzept
Ist die Künstlerin eine aussterbende Spezies, weil ihr der nötige Lebensraum geraubt wird? Dies ist aber im Gegensatz zur Lebensraumbeengung anderer Lebewesen durch Umweltverschmutzung kein neues Phänomen. Speziell für die Künstlerin ist es seit eh her nahezu unmöglich, nur von der eigenen Kunst zu leben. Wie auf dem Schild vermerkt, haben es erst im 20 JH ein paar wenige zu Weltruhm geschafft.
Was kann das Publikum dazu beisteuern, dass Künstlerinnen eine Existenzberechtigung in der Gesellschaft bekommen und ihre Existenz sichern können. Benötigen sie „Beschützer“? Wenn ja, wer fungiert als solcher? Sind es kulturelle oder soziale Institutionen?
Welche Bedeutung hat die Künstlerin heute im Bereich Avantgarde und politischem Widerstand?
Durch Aktionen im öffentlichen Raum machen PerformancekünstlerInnen auf anschauliche Weise auf Missständein der Gesellschaft aufmerksam und fordern die Bevölkerung durch ungewöhnliche Bilder und körperlichem Einsatz auf, nicht wegzublicken.